Um die Tagesalarmsicherheit in der Stadt wieder zu gewährleisten, werden künftig auch Aktive von anderen Feuerwehren mit den Burglengenfelder Fahrzeugen ausrücken. Das ist das erste Ergebnis von intensiven Bemühungen, nachdem Kommandant Hubert Glaubitz bei der Jahresversammlung im Januar öffentlich „Personal-Alarm“ geschlagen hatte. Burglengenfeld ist diesbezüglich kein Einzelfall, da immer weniger Menschen an ihrem Wohnort arbeiten, sondern viele beruflich auswärts pendeln.
„Von Entwarnung kann man nicht sprechen“, betonte Kreisbrandinspektor Thomas Schmidt dazu, „aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung“. Insgesamt 16 neue Kräfte hat oder wird die Burglengenfelder Feuerwehr für die Sicherstellung ihrer Alarmbereitschaft am Tag bekommen – sieben arbeiten beim städtischem Bauhof, einer direkt im Rathaus, teilte die Stadt auf eine MZ-Anfrage am Montag mit. Acht weitere konnten nach Gesprächen aus den Reihen von HeidelbergCement, Hansa und Läpple rekrutiert werden. Sie werden im Ernstfall tagsüber von den Betrieben freigestellt.
Ausbildung startet umgehend
Bis auf drei Neueinsteiger sind alle bereits ausgebildete Feuerwehrmänner, teils ehemalige Aktive. Sie müssen laut Kommandant Glaubitz auf die Fahrzeuge und Gerätschaften geschult werden oder erhalten eine Auffrischung ihres Wissens. „Das wird soweit möglich am Standort Burglengenfeld gemacht.“ Auf rund 20 Stunden schätzt er den Aufwand. Um die drei Neueinsteiger schnellstmöglich fit für Einsätze zu machen, absolvieren sie eine 80-stündige Truppmannausbildung. Sie werden in Kursen umliegender Feuerwehren direkt mit ausgebildet und müssen eine Prüfung bestehen.
Tobias Buberger ist einer von ihnen. Der Grund, warum er sich zur Verfügung gestellt hat, ist einfach: „Weil wir gebraucht werden“, sagt der 19-Jährige, der nach seiner Ausbildung als Industriemechaniker bei den Stadtwerken übernommen wurde. Freunde und Familie hätten ihn unterstützt. „Die finden das gut.“ Der Burglengenfelder freut sich schon auf die Übungen, wo er auch das Wissen aus seinem Beruf mit einbringen will. „Anderen Menschen zu helfen, ist wichtig“, sagt der junge Mann im Gespräch der MZ.
Mehr Kümmerer werden gebraucht
Für Glaubitz und Kreisbrandmeister Markus Dechant sind mit diesem ersten Schritt „die Minimalanforderungen erfüllt“. Das Problem, dass immer weniger sich für den Dienst am Nächsten begeistern, könne nicht von heute auf morgen gelöst werden. „Wir müssen weiterdenken“, sagte Dechant. Zweiter Bürgermeister Bernhard Krebs betonte am Montag, dass „Kümmerer gebraucht werden“. Wie für den geplanten Aufbau einer Jugend- oder Kinderfeuerwehr, womit andere Wehren bereits gute Erfahrungen machen .
Text: mittelbayerische.de