Die Feuerwehr feierte 155-jähriges Jubiläum. Pfarrer Baumgartner betitelte die Einsatzkräfte als „Aushängeschild der Stadt“.
Die FF Burglengenfeld hatte einiges zu feiern. Die Drehleiter erhielt den kirchlichen Segen und der 155. Geburtstag stand auf der Agenda. „Corona bedingt war es nicht möglich beides im gewohnten Rahmen mit der Öffentlichkeit zu feiern“, so Marcus Härtl, der seit Juli Vorsitzender der FF Burglengenfeld ist und es für die gesamte Vorstandschaft eine Feuertaufe war, trotzdem ein wenig Gemeinschaft zu zeigen. Die Feierlichkeiten vielen klein aus und es ab nur für geladene Gäste einen Ehrenabend mit Musik im FF Haus.
Am Festgottesdienst zum 155-Jährigen in der Stadtpfarrkirche und zur Segnung der Drehleiter konnte die Bevölkerung teilnehmen. Auch kleine Abordnungen der beiden Patenvereine, der FF Kallmünz und der FF Pottenstetten, waren geladen. Los ging es mit einem Standkonzert der Musikkapelle St. Vitus am Stadtplatz, dann ging der Festzug zur Kirche. Dort zelebriere Stadtpfarrer Franz Baumgartner den Jubiläumsgottesdienst und erinnerte daran wie wichtig die FF für die Stadt und die Bevölkerung ist, ein Aushängeschild der Stadt, so der Geistliche. Er selbst habe auch schon die Hilfe der FF benötigt. Der heilige Florian, der Schutzpatron der FF, ist Vorbild bezüglich Hilfe und Verantwortung für andere. „Die FF schaut nicht weg, sie helfen und stehen den Menschen bei. Da ist die Drehleiter ein wichtiger Teil ihrer Arbeit“, so Pfarrer Baumgartner der den Spruch „Heiliger Florian verschon‘ mein Haus, zünd‘ and’re an“ zitierte und auf egoistische Denkweise vieler in der heutigen Gesellschaft hinwies.
Mit Ledereimer und Leiter
Härtl erinnert an die Anfänge der FF Burglengenfeld vor 155 Jahren im Jahre 1866, als damals noch mit Ledereimer und Leiter zum Einsatz eilten und stellte die heutige, hochmoderne Technik mit Drehleiter gegenüber und dankte der Stadt für die stete Unterstützung der Kommandant Michael Prehn ging auf die technische Ausrüstung der FF Burglengenfeld ein. Die erste Drehleiter erhielt die FF Burglengenfeld bereits 1978, eine weitere 1983 und die 1989 kam die erste fabrikneue Drehleiter die über 30 Jahre im Einsatz war. Die jetzige Drehleiter wurde im Februar 2020 in Empfang genommen und ist seit Juni 2020 im Einsatz. Eingesetzt wird die Drehleiter in Burglengenfeld, im Städtedreieck und über die Landkreisgrenze hinaus. Für diese Investition der Stadt und bedankte sich stellvertretend für die gesamte FF Prehn bei den Verantwortlichen der Stadt und Landkreis. „Mit der Segnung ist das Projekt nun offiziell abgeschlossen“, schloss Prehn seine Ausführungen.
„Für die Drehleiter wurde viele Jahre im Haushalt der Stadt angespart, es war eine finanzielle Herausforderung für die Stadt, aber einfach ein wichtiger Baustein in der technischen Ausstattung der FF, die die Arbeit der ehrenamtlichen unterstützt und entlastet“, so zweiter Bürgermeister Josef Gruber. Landrat Thomas Ebeling gratulierte zum Jubiläum und zur Ausstattung der FF. KBI Thomas Schmid sagte, die Drehleiter ist ein wichtiges Rettungsgerät und kein Statussymbol und jede Woche im Einsatz. Härtl erinnerte kurz an das 150 jährige Gründungsfest, das 2016 mit 140 Vereinen, einen Festzug durch die Stadt drei Tag lang gebührend gefeiert wurde.
22 Häuser vernichtet
Dazu war die Feier zum 155 der komplette Gegenpart. Klein, im überschaubaren Rahmen, nur mit geladenen Gästen und einem extra erarbeiteten Hygienekonzept. Am 21. Oktober 1866 wurde die FF Burglengenfeld von 90 Mitgliedern gegründet. Elf Jahre zuvor vernichtete ein verheerender Brand 22 Häuser am Markt und in den Gassen. Die älteste Feuerordnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1791 und beschrieb, wie genau Feuersbrünste zu vermeiden wahren und man sich bei Feuer zu verhalten habe.
Die 1. Fahne wurde 1871 geweiht und den ersten Einsatz gab es 1870, als der Stadel im Posthof brannte. Ein gesellschaftliches Großereignis war das 60 jährige Jubiläum damals, und die erste Auto-Löschspritze wurde bereits 1921 angeschafft. Die technische Ausstattung, die Aus- und Weiterbildung haben sich in den 155 Jahren gravierend verändert. Das bestreben der FF Burglengenfeld ist es nach wie vor getreu dem Motto „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ den Menschen zu Helfen und Hab und Gut zu schützen, Daran hat sich in der 155-jährigen Geschichte der FF Burglengenfeld nichts geändert.
Ausstattung:
Die neue Drehleiter hat ein überwachtes Abstützsystem, Leiter mit Gelenk und Teleskopleiter, eine 400 Kilo Rettungskorb, Löschanlage und Vorrichtung für Lastbetrieb und FF-technischer Beladung, Notstromaggregat, Tettbox, Schiefkorbtrage, Rollgliss und Lüfter, Fahrzeug ist ein MAN T GII mit 300 PS.
FF Burglengenfeld:
Wurde 1866 gegründet und hat aktuell 900 Mitglieder, davon 90 Aktive und 10 Jugendliche.
Quelle: MZ Schwandorf