Bei der vergangenen Zugübung im Mai fehlte es vor allem an einem nicht: zu wenig Action. Zunächst wurden die Übungsteilnehmer auf die Fahrzeuge aufgeteilt, um mit ihren Gruppenführern jeweils mit der Gerätekunde in Hinblick der Technischen Hilfeleistung zu beginnen. Nach kurzer Zeit wurde dieses Vorhaben unterbrochen, als die Aktiven mit der Meldung „Verkehrsunfall zwischen zwei PKW, Personen eingeklemmt“ ins örtliche Zementwerk alarmiert wurden.
Vor Ort konnte nach Erkundung ein PKW in Hanglage sowie ein zweiter PKW auf dem Dach liegend vorgefunden werden. Beide Fahrer waren in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Darüber hinaus entdeckte einer der Gruppenführer, dass eine weitere verletzte Person im Abhang liegt. Somit wurde die Einsatzstelle kurzerhand in zwei Abschnitte aufgeteilt und das erste Unfallfahrzeug durch das LF 20 und das zweite durch die Besatzung von RW 2 sowie LF 16 abgearbeitet. Das Szenario verlangte ein großes Repertoire an Gerätschaften und nicht wenig Improvisationstalent: Beide Unfallfahrzeuge mussten ordnungsgemäß stabilisiert werden, um eine sichere Rettung der Verunfallten zu gewährleisten. Auch das am Abhang arbeitende Personal musste entsprechend gegen einen Absturz gesichert werden. Hierbei wurden einerseits Kenntnisse im Umgang mit der Seilwinde, andererseits die Knotenkunde aus dem Gebiet der Absturzsicherung abgefragt.
Als wäre die fiktive Situation nicht schon fordernd genug gewesen, zog während des Höhepunkts der Arbeiten ein Wolkenbruch über das Gelände und sorgte geradezu für eine Schlammschlacht auf dem Übungsgelände. Doch auch unter diesen extremen Bedingungen gelang die Rettung der Opfer und die Einsatzübung konnte unfallfrei beendet werden. Bei der anschließenden Nachbesprechung konnte jeder der rund 30 Teilnehmern seine Eindrücke äußern und jeweils auch den anderen Einsatzabschnitt besichtigen. Als Resümee wurde deutlich, dass derartige „große“ Übungen in Kombination mit theoretischen Übungen in Gruppenstärke sehr lehrreich und elementar für die Vorbereitung auf das vielseitige Einsatzspektrum sind.
Bevor es zum gemütlichen Teil mit frischen Bratwürsten vom Grill übergehen konnte, musste jedoch die zum Teil stark verschmutzte Ausrüstung gereinigt und die komplette Einsatzbereitschaft wiederhergestellt werden.
Ein großer Dank gilt der HeidelbergCement AG, ohne deren Unterstützung die Realisierung dieses Übungsszenarios nicht möglich gewesen wäre.