Am 4. April 2016 endet die Ära des Analogfunks – zumindest für die Feuerwehren im Bereich der Integrierten Leitstelle Amberg.
Ab 9 Uhr an diesem Tag wird der Funkbetrieb der Einsatzkräfte untereinander und mit der Integrierten Leitstelle über das Digitalfunknetz abgewickelt. In Bayern wurde das Netz für den Digitalfunk BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) Ende 2015 flächendeckend in Betrieb genommen und steht seit Anfang 2016 allen bayerischen BOS zur Verfügung. Das bayerische Netz umfasst knapp 900 Basisstationen und damit ein Fünftel der bundesweit benötigten Standorte. Die Projektgruppe für den Aufbau des Netzes bescheinigt eine landesweit gute Netzabdeckung.
Auch im ILS-Bereich Amberg sind alle technischen Vorbereitungen und Tests abgeschlossen. Die Vorbereitungen dabei waren entsprechend aufwendig: Seitens der technisch-taktischen Betriebsstelle der ILS wurden rund 2200 Funkgeräte (davon ungefähr 1700 Handfunkgeräte) programmiert und für den Betrieb vorbereitet. Alle Disponenten der Leitstelle sowie die Nutzer der 285 Feuerwehren in Amberg sowie den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf wurden intensiv geschult.
Nach Inbetriebnahme des Digitalfunks wird das analoge Funknetz als Rückfallebene weiterhin zur Verfügung stehen. Auch die Alarmierung der Feuerwehren über Funkmeldeempfänger und Sirenen wird bis voraussichtlich 2018 noch analog angesteuert werden. Der Rettungsdienst im Leitstellenbereich befindet sich derzeit in der technischen Umbauphase der Fahrzeuge und Rettungswachen zur Vorbereitung der digitalen Endgeräte. Hier wird im Laufe dieses Jahres ebenfalls die Migration zur digitalen Funktechnik erfolgen.
Dank des robusten und leistungsfähigen TETRA-Funkstandards hat sich der Digitalfunk auch unter Volllast bewährt. Künftig werden die Nutzer von seiner guten Netzabdeckung, der dank Verschlüsselung gewährten Abhörsicherheit und einer flexiblen Einsatzabwicklung profitieren.
Es stehen nämlich wesentlich mehr Gruppen organisationsübergreifend zur Nutzung bereit, als bisher nur jeweils ein Funkkanal im alten analogen Netz.
Sorgen über die gesundheitlichen Auswirkungen durch Strahlen sind unbegründet. Nach allen wissenschaftlich anerkannten Erkenntnissen gilt das TETRA-System des Digitalfunks bei Einhaltung der Grenzwerte der 26. Bundesimmissionsschutz-Verordnung als gesundheitlich unbedenklich. Messungen haben ergeben, dass beim Digitalfunk BOS im Regelfall nur ein Bruchteil des erlaubten Grenzwertes erreicht wird. (tc)